Eine neue Perspektive für mich
Eine neue Perspektive für mich
Meine Art der Naturfotografie besteht eher darin, mich in der Landschaft zu bewegen, im Tarnzelt anzusitzen, mich mit dem Auto anzupirschen oder in Ausnahmefällen, Bilder aus dem Flugzeug zu machen. Bisher hatte ich noch keine Aufnahme unter Wasser gemacht. Beim Schwimmen beobachtete ich beiläufig, wie wunderschön Seerosen von unten aussehen. Dabei musste ich unweigerlich an die wundervollen Aufnahmen von Frans Lanting denken.
Wenn die Idee erst einmal geboren ist, sollte man nicht lange mit der Umsetzung warten. Ich holte Informationen zu einem Unterwassergehäuse für meine Nikon ein. Die Preise für eine Grundausstattung lagen schnell bei einigen tausend Euro. Für ein Experiment, dessen Ausgang ich nicht absehen kann, war mir diese Investition zu unsicher. Daher entschied ich mich für eine Canon Powershot G12 und ein dazugehöriges Unterwassergehäuse. Damit fuhr ich an einen Klarwassersee nach Mecklenburg und steckte den Kopf unter Wasser. - Ernüchterung auf der ganzen Linie. Ich vermutete, dass die enorme Tiefenschärfe der Kamera (kleiner Sensor) unter Wasser ein großer Vorteil wäre. Weit gefehlt! Alle Stoffe die sich im Wasser befanden, wurden von vorne bis hinten scharf abgebildet und wirkten sich störend auf dem Foto aus.
Die Kamera liefert im Übrigen technisch hervorragende Ergebnisse, ist solide verarbeitet, sehr kompakt und man kann im RAW-Format arbeiten. Sie ist hervorragend geeignet, um am und im Wasser zu fotografieren -unter Wasser ist sie in unseren Breiten eher nicht die richtige Wahl.
Anders verhielt es sich in Norwegen. Bei einer Reise im Sommer besuchte ich das Wildlachs-Center in Laerdal. Dort gibt es ein Besucherzentrum, das mit großen Panoramabecken dem Besucher einen Einblick in einen natürlichen Flusslauf gibt, in dem Lachse und Meerforellen aufsteigen. Ein wundervoller Anblick und eine willkommene Gelegenheit mit der Vollformat-Spiegelreflexkamera und nahezu offener Blende Fotos von einer Unterwassersituation zu machen. Jetzt wurden die Aufnahmen so, wie ich sie mir vorstellte.
Es ist also, wie es meistens ist. Keine Experimente bitte!
Nikon D3s, AF-S 2.8/24-70, ISO 1.600, frei Hand, captiv
Freitag, 16. Dezember 2011
Seerosen unter Wasser, Canon Powershot G 12 mit Unterwassergehäuse. Die große Tiefenschärfe führt dazu, dass zu viele Partikel abgebildet werden.
Ihre Stärken spielt die Canon Powershot meiner Meinung nach am und im Wasser aus. Wenn die Kamera im Unterwassergehäuse verpackt ist, kann man sie völlig unbeschwert mit ins Wasser nehmen. Ich habe sie als praktischen Begleiter bei Kanutouren erlebt.