Frederike und der Kranich
Frederike und der Kranich
Frederike Mönnig zeichnet gerne und sie mag Vögel. Für eine Arbeit in der Malschule nahm sie sich vor, einen fliegenden Kranich zu zeichnen. Doch wie sieht ein Kranich aus der Nähe aus? Frederikes Vater, Malermeister Christian Mönnig, hatte eine Idee: „Willi fragen.“
Es hat mich sehr gefreut, dass Frederike sich ein Motiv aus meinem Archiv als Anregung ausgesucht hat. Dabei handelt es sich um eines der ersten Fotos, die ich mit einer Digitalkamera aufgenommen habe. Im Jahr 2005 kam die neue NIKON F6 heraus, die perfekte Analog-Kamera. Ich erhielt eines der ersten in Deutschland ausgelieferten Gehäuse. Doch zeitgleich kam auch die NIKON D2x auf den Markt. Zu der Zeit war ich, wie viele Kollegen, hin und her gerissen, ob man auf die Digitalfotografie umsteigen sollte. Einerseits war erkennbar, dass die Zukunft in der Digitalfotografie liegen würde. Andererseits hatte niemand wirklich systematische Kenntnisse über die Qualität und Brauchbarkeit der Dateien aus den neuen Digitalkameras und Vorschläge für einen effizienten Workflow. Also kaufte ich beide Geräte in der Annahme, dass ich erst einige Dias machen würde und dann noch einen digitalen Schuss hinterher. Auf diese Weise wollte ich lernen mit digitalen Bildern umzugehen. Zwei Wochen später fuhr ich zum Hornborga See nach Schweden, um Kraniche für meinen in Planung befindlichen Bildband aufzunehmen. Nach zwei Tagen war klar: Man muss sich entscheiden, denn mit zwei Systemen parallel zu arbeiten, war für mich unmöglich und machte keinen Spaß. Ich entschied mich für den digitalen Weg.
Aus dieser Zeit stammt der fliegende Kraniche, der aus der Hütte 5 am Tanzplatz gemacht wurde. Übrigens: Die Dateien waren super und übertrafen eindeutig einen Trommel-Scan vom Kleinbilddia. Somit blieb es bei 10 belichteten Filmen mit der F6, bevor ich sie verkaufte, um ein zweites Digitalgehäuse zu erwerben.
Mir bleibt, Frederike zu der gelungenen Zeichnung zu gratulieren.
Bild oben: iphone G4, geht doch ...
Bild Mitte: Bleistift
Bild unten: Nikon D2x, AF-S 4/200-400 VR, ISO 125, Stativ, Versteckhütte
Mittwoch, 18. Mai 2011